Wozu der ganze Multi-Instrumentalismus? Ha! Ynyr und ich können uns einfach nicht auf ein Instrument beschränken, wo es doch so viele wunderbare Instrumente gibt und so viele verschiedene Sounds, mit denen man großen Spaß haben kann. Mittlerweile habe ich aufgehört zu zählen, welche Instrumente wir auf dem Album spielen. Keines von ihnen spielen wir auf besonders hohem Niveau und einige sogar zum allerersten Mal. Aber bei uns kommt eben alles von Herzen: wir möchten einfach Geräusche machen, die dem jeweiligen Stück und den Gefühlen, die wir transportieren möchten, gerecht werden.
Das ist unser Ethos. Man muss ein Instrument nicht gut beherrschen und es ist das gleiche, wie beim Erlernen einer fremden Sprache. Warum soll man nur eine Sprache sprechen? Auch die muss man nicht perfekt sprechen, man muss sie einfach nur ausprobieren und es genießen. Sie eröffnet einem neue Beziehungen und einen tiefen Einblick in eine andere Kultur. Und das ist genau das gleiche mit den Instrumenten.
Es war großartig, den walisischen Musikpreis zu gewinnen und ein tolles Gefühl zu wissen, dass unsere Musik gehört wird und verbindet. Denn das ist genau das, was man sich als Künstler und Musiker wünscht: etwas zu schaffen und es in die Welt hinauszubringen, das Menschen verbindet und ihnen etwas gibt.

Zwischen unseren beiden Alben liegen sieben Jahre. Entgegen der landläufigen Vorstellung arbeiten wir im Studio sehr schnell und konzentriert, man muss nur einfach die Zeit dafür finden. Mit den Aufnahmen für das zweite Album haben wir begonnen, als ich mit unserem ersten Kind schwanger war – fertiggestellt haben wir es dann kurz vor der Geburt des zweiten Kindes. Und dann kam der Lockdown: zwei Kleinkinder und eine Pandemie. Das hat alles ausgebremst und auch dem Album seinen Titel Dos Bebés gegeben.
Wir waren zusammen in der Schule, haben beide gern Spanisch gelernt und waren von der Sprache fasziniert. Ich glaube, das ist unsere Herangehensweise an jede Sprache: neugierig und spielerisch. Immer wenn wir in ein anderes Land reisen, versuchen wir etwas über die jeweilige Sprache zu lernen und genauso würden wir uns wünschen, dass die Leute sich dem Walisischen nähern. Nicht mit Angst oder dem Versuch, alles richtig zu machen, sondern mit einer Offenheit, mit Freude und Neugierde, das man etwas Neues über ein Land lernen kann.
Auf dem Album sprechen wir viele große Themen an, die uns beschäftigen: wie Politik, die walisische Unabhängigkeit, die Sprache und natürlich auch Elternschaft – alles auf spielerische Art und Weise und mit Leichtigkeit. Und immer versuchen wir auch die Texte und Musik aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. In erster Linie machen wir aber die Art von Musik, die wir selbst gern hören möchten.
Kunst ist ein integraler Bestandteil der Gesellschaft, besonders in Wales.
Wir sind ein sehr kreatives Volk und es ist sehr wichtig, dass wir dies feiern.
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