Spring. Gwanwyn.
Wales ist ein großartiges Land, um den Frühling zu erleben. Diese Jahreszeit steht ganz im Zeichen lebhafter Farben, wenn die Bäume austreiben und Wildblumen blühen. Eine der Frühblüher ist die wilde Narzisse, die pünktlich zum St. Davids Tag am ersten März blüht. Eine der schönsten Anlagen ist bei Coed y Bwl bei Bridgend zu finden, wo der ganze Waldboden von blassem Gold bedeckt ist.
Im April wird Blau zur dominanten Farbe. Ein Spaziergang in einem Wald voller blauer Glockenblumen ist ein Erlebnis für die Sinne, das man am besten am frühen Morgen genießt, wenn der Tau langsam verdunstet und die Luft mit dem Duft von Tausenden der kleinen Blumen erfüllt. Coed y Wenallt, ein 44 Hektar großer, alter Waldbestand bei Cardiff oder auch das Schutzgebiet Coed Aber Artro Woodland Trust bei Harlech in Nordwestwales werden Sie nicht enttäuschen.
Dann dominiert auch Rot immer wieder die Szene im Frühling, wenn die Zuschauer sich in der walisischen Nationalfarbe im Sport kleiden und für die Six Nations Rugbyspiele in das Principality Stadium strömen. Und wenn wir uns von rotgekleideten Rücken der Massen zu Bücherrücken bewegen, so findet das Hay Festival auch im Frühling statt. Es bringt führende Autoren, Denker und Literaten aus der ganzen Welt in die Stadt der Bücher Hay-on-Wye an der walisischen Grenze.
Die Wasserfälle in Wales beeindrucken den Besucher rund ums Jahr, aber im frühen Frühling bieten sie das beste Schauspiel."
Die Wasserfälle in Wales beeindrucken den Besucher rund ums Jahr, aber im frühen Frühling bieten sie das beste Schauspiel. Nach dem Winterregen steht ihnen viel Wasser zur Verfügung, das dann in beachtlichen Kaskaden in die Tiefe stürzt. Da die Bäume noch kahl sind, hat man die perfekte Belichtung für Fotografie. Besuchen Sie Pistyll Rhaeadr in the Berwyn Mountains in Powys, der König der walisischen Wasserfälle und einer der höchsten mit 73 Metern Fallhöhe, oder auch Henrhyd Falls in den Brecon Beacons, der auch als Eingang zur Batcave im Film The Dark Knight Rises fungierte.
Sommer. Haf.
Die Versuchung, an den Strand zu gehen, mag groß sein – und wenn wir ehrlich sind, wir haben eine ganze Menge an wunderschönen Stränden – aber es gibt noch mehr im Sommer zu entdecken als Sand und Wellen. Wales ist für die Schönheit seiner grünen Landschaften berühmt und es ist ein Vergnügen durch Gartenanlagen zu schlendern, wie zum Beispiel Dyffryn im Vale of Glamorgan oder Bodnant im Conwy Valley in Nordwales, wo man exotische Arten neben unseren einheimischen Pflanzen sehen und auch riechen kann.
Im Frühsommer ziehen viele Seevögel an die Küste, um dort ihre Jungen aufzuziehen und machen dabei aus den sonst stillen Klippen lebhafte Vogelkolonien. Eine gute Beobachtungsmöglichkeit ist South Stack, der westlichste Punkt von Anglesey, wo man garantiert Tordalke und Papageientaucher beobachten kann. Wenn Sie Glück haben, können Sie auch einen Blick auf einen Wanderfalken im Sturzflug erhaschen.
Der Sommer ist auch die beste Jahreszeit, um Delphine, Tümmler und Wale zu sehen. Cardigan Bay ist die Heimat einer von nur zweien Großen Tümmler-Kolonien in den britischen Küstengewässern und New Quay in Ceredigion ist ein bekannter Beobachtungspunkt. Dort können Sie von der Hafenmauer aus mit einem Feldstecher die Seeoberfläche nach den charakteristischen Flossen absuchen, oder eine Bootstour buchen, um näher heranzukommen.
Der Kulturkalender ist im Sommer vollgepackt. Als erstes finden das International Eisteddfod in Llangollen in Nordostwales und das National Eisteddfod, das jedes Jahr an einem anderen Ort abgehalten wird, statt. Dann bietet die Royal Welsh Show in Builth Wells in Mittelwales einen unvergleichlichen Sommertag auf dem Land. Sie ist eine der angesehensten Landwirtschaftsmessen Europas, wo es alles von Tierleistungsschauen, insbesondere die der bekannten Welsh Cob-Hengste, bis hin zu Forstwirtschaftspräsentationen, Country Sports, womit hauptsächlich Jagen und Fischen gemeint sind, und Handwerksständen gibt.
Herbst. Hydref.
Die jährliche Brunft des Rotwilds, wenn die sonst so friedlichen Herden für eine gewisse Zeit verrückt spielen, ist eines der größten Spektakel unter den Wildtieren im Herbst. Im Margam Park bei Port Talbot kann man die geräuschvollen Paarungsrituale von drei Tierarten beobachten, die des Rot-, Dam- und Davidshirsches.
Eine Vielzahl von kulinarischen Festivals findet zur Erntezeit statt. Das etablierteste ist in Abergavenny, bei dem mehr als 30.000 Besucher in der mittelwalisischen Kleinstadt zu einem vollen Programm mit Degustationen, gastronomischen Events und Straßenunterhaltung zusammenkommen. Im September finden auch große Gourmet Events in Mold in Nordwales und Narberth in Pembrokeshire statt.
Ein Waldspaziergang ist im Herbst ein absolutes Muss. Egal wohin man in Wales geht, es gibt überall Waldwege, auf denen man durch die gefallenen Blätter stromern kann, doch viele Wanderer und auch eine ansehnliche Anzahl Dichter der Romantik würden das Wye Valley als eine Klasse für sich bezeichnen. Verpassen Sie nicht die Ruinen von Tintern Abbey an einem späten Nachmittag vor einem Hintergrund von Buche (poliertes Kupfer), Eiche (Altgold) und Esche (Zitronengelb).
Obwohl Kegelrobben ganzjährig die walisische Küste bewohnen, sieht man die milchweißen Babyrobben nur im Herbst. Die Robbenmütter sammeln sich zur Geburt in großen Kolonien auf vielen unserer Inseln, zum Beispiel Bardsey im Norden oder Skomer vor der Küste von Pembrokeshire. Die größte dieser Kolonien ist auf der anderen Seite von St. Brides Bay auf Ramsey Island. Ungefähr 600 Robbenbabys werden dort jedes Jahr geboren, viele davon an einem einzigen Strand. Es gibt eine begrenzte Anzahl an von Wildhütern geführten Wanderungen, die die für Sie und die Robben besten und sichersten Beobachtungsmöglichkeiten aufsuchen.
Winter. Gaeaf.
Ziehen Sie sich warm an, wenn Sie einen Spaziergang an den windigen Stränden unternehmen wollen. Sie werden oft einen für sich ganz allein haben. Es gibt eine große Auswahl allein auf der Halbinsel Gower, angefangen vom Klassiker Rhossili, der auf der Liste der malerischsten Strände steht, bis zu Langland mit seinen hübschen Terrassen der Strandhütten aus den 1920er Jahren. Wenn Sie um die Halbinsel herum nach North Gower und die Tywi Mündung gehen, werden Sie Scharen von Seevögeln wie Austernfischer, Brachvögel und Alpenstrandläufer sehen, deren normale Population durch Überwinterungsgäste angeschwollen ist.
Jetzt kann man auch Milane gut beobachten. Die Gabelweihe war einmal der seltenste Greifvogel Großbritanniens und stand in den 1950er Jahren am Rande der Ausrottung. Eine Handvoll Vögel harrte in den walisischen Bergen aus und mit der Hilfe einiger engagierter Freiwilliger konnten sie ein beeindruckendes Comeback starten. An Fütterungsstationen wie Gigrin Farm bei Rhayader in Mittelwales kommen die hungrigen Vögel an Wintertagen in Scharen vorbei.
Wenn Weihnachten vor der Tür steht, schlägt die Stunde der Weihnachtsmärkte. Zu den etablierten Favoriten gehört Cardiff, wo Holzhütten die Haupteinkaufsstraßen St Mary Street und die Hayes umsäumen, und auch der viktorianische Markt in Wrexham, aber daneben gibt es zahlreiche weitere in Wales. Man kann die Gelegenheit zu einem Glas Glühwein nutzen und zu fantasievollen, handgearbeiteten Geschenken kommen.
In den meisten Gegenden von Wales ist es wahrscheinlicher, dass die Landschaft nur leicht überzuckert ist, richtig dichter Schnee ist eher selten, doch es kann vorkommen, wie Dafydd ap Gwilym, der große Dichter des mittelalterlichen Wales, die Schneeflocken wie "einen Schwarm weißer Bienen" beschrieb. Snowdon mit einer Schneekappe ist ein beeindruckender Anblick, doch es wird wohl schwierig auf den Gipfel zu gelangen. Die Bergbahn ist in ihrer wohlverdienten Winterpause und der Aufstieg zu Fuß ist nur für erfahrene Kletterer zu schaffen. Aber eine großartige Eigenschaft an Nordwestwales ist, dass ein Pub mit einem knisternden Kaminfeuer immer irgendwo in der Nähe ist.