Richard Burton: der Sohn eines Bergarbeiters, der zu einer globalen Ikone wurde

Richard Walter Jenkins – wie er damals bekannt war – wurde 1925 in Pontrhydyfen geboren, einem Bergbaudorf im Afan-Tal in Westwales. Als Richards Mutter nur zwei Jahre nach seiner Geburt starb, schien der junge Junge (der einer von 13 Kindern war!) dazu bestimmt zu sein, seinem entfremdeten Vater in die Minen zu folgen.

Glücklicherweise erkannten Richards Lehrer sein Potenzial und setzten sich dafür ein, dass er in der Bildung bleiben konnte. Herr Philip Burton ermutigte ihn, sich dem Theater zuzuwenden. Herr Burton wurde schließlich Richards gesetzlicher Vormund, was den aufstrebenden Schauspieler dazu veranlasste, Philipts Nachnamen als seinen eigenen anzunehmen.

Nach der Beantwortung einer Anzeige im Western Mail, die junge walisische Schauspieler suchte, gab Richard Burton 1943 sein Bühnendebüt und spielte die Hauptrolle in The Druid’s Rest im St. Martin’s Theatre in London.

Sein Filmdebüt folgte sechs Jahre später in The Last Days of Dolwyn. Schnell erhielt er Academy-Award-Nominierungen für seine Auftritte in My Cousin Rachel (1952) und The Robe (1953) – zwei von insgesamt sieben Nominierungen, die Burton im Laufe seiner Karriere erhielt.

Es war jedoch seine Besetzung in dem historischen Epos Cleopatra im Jahr 1963, die Richard Burton zu einem weltbekannten Namen machte. Seine Affäre mit Co-Star Elizabeth Taylor sorgte zusätzlich für Aufsehen um die Produktion, die bereits als die teuerste in der Filmgeschichte Schlagzeilen machte.

Als die beiden später heirateten (zum ersten Mal!), wurden sie Hollywoods neues Traumpaar und spielten zusammen in einer Reihe erfolgreicher Filme, darunter Wer hat Angst vor Virginia Woolf? und Der Widerspenstigen Zähmung. Das Paar war ebenso bekannt für seinen extravaganten Lebensstil und gab Unmengen Geld für Yachten, Privatjets und millionenschwere Diamantringe aus.

Doch trotz des Glanzes und Glamours von Burtons 40-jähriger Karriere war Wales nie weit von seinen Gedanken entfernt. Am Tag seiner ersten Hochzeit schickte er ein Telegramm nach Hause mit den Worten: „Heute Morgen geheiratet. Schade um Wales“ – Wales hatte gerade im Rugby gegen Schottland verloren.

Er kehrte auch oft in seine Heimat zurück (und brachte Elizabeth Taylor mehr als einmal nach Pontrhydyfen mit!) und schrieb seiner walisischen Herkunft zu, dass sie seine unverwechselbar tiefe Stimme geprägt habe. Er sagte: „Ich denke, sie ist durchsetzt mit Kleinkohle und Regen oder so – die Stimme ist die Stimme meines Volkes.“

Für diejenigen, die tiefer in die Welt von Richard Burton eintauchen möchten, gibt es in Wales zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die mit dem Schauspieler verbunden sind und leicht besucht werden können.

In Burtons Heimatort Pontrhydyfen können Fans das bescheidene Haus sehen, in dem er geboren wurde. Das Haus steht im Schatten des 200 Jahre alten Aquädukts des Dorfes (heute eine Fußgängerbrücke), auf dem der Schauspieler während eines Heimatbesuchs mit seinem Vater fotografiert wurde – ein Foto, das oft von Fans nachgestellt wird. Besucher können außerdem ein Pint im The Miners Arms-Pub genießen, der heute das Vereinsheim des Pontrhydyfen RFC ist, und wo Burtons Eltern sich trafen und heirateten. Ein kuratierter Rundgang durch das Dorf, der Richard Burton Trail, verbindet weitere Orte aus Burtons früher Lebenszeit.

Eine kurze Fahrt entfernt, in Port Talbot, findet sich im Talbot Memorial Park ein Denkmal für den Star, das mit einem Gedicht von Burton über seine Kindheit in Wales graviert ist. Das Gedicht verweist auf die umliegenden Hügel der Stadt, auf denen Richard zusammen mit seinem Lehrer Philip Burton Shakespeare-Rezitationen übte, um die Stimmprojektion des jungen Schauspielers zu verbessern. Die Stadt beherbergt außerdem das YMCA von Port Talbot, wo Burton in einigen seiner ersten Schulaufführungen mitwirkte. Auch seine ehemalige Grundschule steht noch in der Stadt.

Andere walisische Veranstaltungsorte, an denen Burton seine ersten Schritte in der Theaterwelt machte, sind das Swansea Grand Theatre aus der viktorianischen Ära in Swansea und das Prince of Wales Theatre in Cardiff, das heute ein charaktervoller Pub ist.

Wer auf der Suche nach Burton-bezogenen Artefakten ist, kann einen Termin vereinbaren, um die Richard Burton Archives der Swansea University zu besuchen. Diese Sammlung enthält zahlreiche Bilder und Dokumente, die mit dem Schauspieler in Verbindung stehen, einschließlich persönlicher Tagebucheinträge.