Professor Julie Williams CBE is one of the world’s most eminent figures in Alzheimer’s disease research. She is director of the UK Dementia Research Institute at Cardiff University, which opened in 2018 as part of a £250m initiative to study neurological disease. She was Chief Scientific Adviser for Wales from 2013 to 2017.
Ich habe mich sehr gefreut, als das UK Dementia Research Institute in Cardiff eröffnet wurde
Wir wussten, dass wir so etwas brauchen. Ungefähr 2009 machten wir einige interessante Entdeckungen in der Genetik, die uns dazu veranlassten, unsere Vorstellung von Krankheiten wie Alzheimer zu ändern. Diese Forschungsergebnisse deuteten stark darauf hin, dass das Immunsystem eine Schlüsselrolle unter den Verursachern dieser Art von Demenz spielt. Der nächste Schritt der Forschung besteht darin herauszufinden, welche Prozesse genau in der Immunabwehr zur Entstehung von Alzheimer beitragen. Dies ist eine der zentralen Fragen, die durch die Gründung des Forschungszentrum beantwortet werden sollen.
Demenz ist die größte Herausforderung unserer Zeit für das Gesundheitswesen
Wir wissen, dass sie jetzt die häufigste Todesursache in Großbritannien ist, aber im Gegensatz zu Krebs zum Beispiel ist unser Verständnis der Krankheit noch sehr begrenzt. Und das liegt hauptsächlich an den Fördermitteln. Vor etwa 30 Jahren begann man, verstärkt in die Krebsforschung zu investieren und hat das seither beibehalten. Heute sehen wir die Resultate und weniger als die Hälfte aller Krebspatienten werden an ihrer Krankheit sterben. Was Demenz angeht, so müssen wir dort auch in die Forschung investieren. Das braucht Zeit und Expertise, aber das ist der einzige Weg, Antworten auf die Fragen und neue Behandlungsmethoden zu finden.
Professor Julie WilliamsDas braucht Zeit und Expertise, aber das ist der einzige Weg, Antworten auf die Fragen und neue Behandlungsmethoden zu finden."
Wissenschaftler in Wales gehören zu den produktivsten, innovativsten und inspirierendsten der Welt
Sie arbeiten auf extrem hohem Niveau und wir brauchen noch mehr von ihnen. Als ich leitende wissenschaftliche Beraterin war, habe ich mir fest vorgenommen, die Anzahl der Wissenschaftler in Wales zu erhöhen. Wir hoben die Sêr Cymru-Initiative aus der Taufe, um wirkliche Stars auf ihrem Gebiet zu finden und nach Wales zu bringen, indem wir ihnen renommierte neue Lehrstühle und Forschungsstipendien an unseren Universitäten anboten. Wir haben bisher die Finanzmittel für über 200 Spezialisten und ihre Teams bereitgestellt und die Initiative läuft noch immer. Sie ist sehr erfolgreich und hat uns ermöglicht, Lücken in der Forschung zu schließen und auf unsere vorhandenen Stärken in Wales aufzubauen.
Wo wir vorausgegangen sind, ist uns der Rest Großbritanniens gefolgt
Ich bin äußerst zufrieden zu sehen, dass das walisische Modell in ganz Großbritannien Schule gemacht hat. UK Research and Innovation, die zentrale Vergabestelle für Forschungsfördergelder betreibt jetzt eine ähnliche Initiative wie Sêr Cymrun um Talente an britische Universitäten anzuwerben. Sie baut darauf auf, was wir schon in Wales erreicht haben und ich habe mit ihnen zusammengearbeitet, um diese auf die Beine zu stellen.
Eine starke wissenschaftliche Gemeinschaft bedeutet auch eine starke Wirtschaft
Indem wir unseren Wissensstand in Wales angehoben haben, erhöhen wir auch das Potential für Innovation und Folgeprojekte unserer Forschung. Das fließt dann direkt in die wirtschaftliche Entwicklung. Am UK Dementia Research Institute werden bald 100 Wissenschaftler fest angestellt sein, und dies sind alles sehr gut bezahlte Posten, um Leute mit einem hohen Maß an Fachwissen anzuziehen. In den letzten sieben bis acht Jahren konnten wir einige Spezialisten, die in hochbezahlten Positionen in den USA gearbeitet haben, zurück nach Wales holen. Wenn sie Ideen für neue Behandlungs- oder Diagnosemethoden haben, ergeben sich daraus neue Erfindungen, neue Therapien und Ablegerfirmen. All das könnte sich sehr positiv auf die Wirtschaft auswirken.
Ein steigender Frauenanteil in den Wissenschaften ist essentiell für unseren Erfolg
In der Vergangenheit ist der Anteil weiblicher Wissenschaftler immer weiter zurückgegangen, je weiter man auf der Karriereleiter nach oben geklettert ist, besonders in dem Lebensalter, in dem die Leute Familien gründen. Wir können es uns nicht leisten, dieses Talent in unserer akademischen und industriellen Belegschaft zu verlieren. Ich habe einen Bericht in Auftrag gegeben, der dabei geholfen hat, das Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern in den STEMM-Fächern (Naturwissenschaften, Technologie, Ingenieurswissenschaften, Mathematik und Medizin) an walisischen Universitäten zu verbessern. Dies ist ein fortlaufender Prozess und ich bin auch in einer Arbeitsgruppe, die daran arbeitet, Frauen mehr Möglichkeiten zu geben, ihr Potential in der Industrie voll auszuschöpfen.