Es sah nach viel Spaß aus
Zuerst fing ich an in kleinen Plastikjollen auf dem Llanishen Reservoir bei Cardiff zu segeln, bevor ich dann so viele Abende und Wochenenden wie möglich in Booten mit Freunden verbrachte. So habe ich auch mit den Wettbewerben angefangen.
Ich habe zu Beginn viel auf dem Llyn Tegid trainiert
Llyn Tegid (Bala Lake) ist der größte natürliche Süßwassersee in Wales. Er hat eine ideale Größe für ein Inlandgewässer – er fühlt sich riesig an, wenn man in einem kleinen Boot sitzt – und die Anlage ist gut ausgestattet und sehr gepflegt. Wir sind dort gerne an den Wochenenden gesegelt, aber man kann auch einen Tagesausflug mit der Familie unternehmen, um die Landschaft Eryris (Snowdonias) zu genießen. Ich bin auch schon von Mumbles aus gesegelt, was eine komplett andere Erfahrung ist. Natürlich zum einen wegen der Kulisse – man befindet sich ja direkt vor Swansea – aber auch wegen der Gezeiten. Auf dem Meer wird man dardurch viel herumgetrieben, was in einer kleinen Jolle sehr aufregend ist. Und die Halbinsel Gower ist auch ganz in der Nähe, super für eine Vielzahl an anderen Aktivitäten.
Bis ich 18 war segelte ich hauptsächlich vor der Halbinsel Llŷn
Ich habe es einfach geliebt. An manchen Stellen gibt es einen hohen Wellengang – ein rieser Spaß, wenn man in einer Jolle sitzt – und man segelt direkt vor dem Strand in Wettbewerben mit anderen aus ganz Großbritannien. Und natürlich ist die Landschaft der Halbinsel wunderschön: Man ist auf dem Meer und hat die unglaublichste Berglandschaft vor sich.
Früher habe ich Wales nicht wirklich wertgeschätzt
Heute segle ich hauptsächlich an der Südküste Englands oder im Ausland, aber ich kehre immer wieder nach Wales zurück, um als Trainerin zu arbeiten. Und dann fällt mir jedes Mal auf, was für ein unglaubliches schönes Land das ist.
Segeln ist so ein toller Sport: Man ist auf dem Wasser, frei, losgelöst von allem an Land und man kann einfach das Beste der Elemente erleben.“
Was mir besonders auffällt: Wie stark sich der Segelsport in Wales in den letzten Jahren entwickelt hat.
Als ich in Wales gelebt habe, konnte man noch gar nicht in der Cardiff Bay segeln. Jetzt sind jedes Wochenende 50 bis 100 junge Leute draußen auf dem Wasser und die Bucht selbst ist fantastisch. Im September 2012 bin ich dort mit dem Team Wales bei den Extreme 40 Championships gesegelt. Die Cardiff Bay ist wie ein natürliches Amphitheater, und wenn man mit diesen großen, schnellen Katamaranen in dieser abgeschlossenen Bucht segelt und vom heimischen Publikum angefeuert wird, ist das großartig – fast wie bei den Olympischen Spielen.
Es ist eine aufregende Zeit für den Segelsport in Wales – ich hoffe wirklich, dass mein Erfolg bei den Olympischen Spielen und das Erlebnis, die Extreme 40 zu sehen, mehr Menschen dazu inspiriert, aufs Wasser zu gehen.
Das ist Teil der Freude, die mir Segeln in Wales bereitet
Die Meerenge zwischen der Südküste Englands und der Isle of Wight, genannt The Solent, ist ein großartiges Revier zum Segeln, aber wenn dort so viele Boote unterwegs sind, kann es etwas furchteinflößend sein, wenn man gerade erst mit dem Segeln anfängt. Wales hat diverse Segelreviere, an denen man den Sport gut lernen kann und wo weniger Boote auf dem Wasser sind. Und die Kulisse ist natürlich auch viel besser.