Aber fangen wir ganz oben an. Unser höchster Berg Snowdon ist einer der meistbesuchten Gipfel der britischen Inseln. Er ist auch einer der zugänglichsten, an dem die bekannte Zahnradbahn seit 1896 Reisende zum Gipfel befördert.

Selbst hinaufzuwandern ist schon eine größere Herausforderung. Der Llanberis Path ist die einfachste Route, aber auch die längste (ganz einfach ist es dann doch nicht), während der Kamm Crib Goch eine atemberaubende Klettertour bietet, die mit denen in den Alpen mithalten kann und damit eindeutig nur für trittsichere Experten ist. Alle Routen haben aber ein gemeinsames Ende, den Gipfel in 1.085 Metern Höhe, von dem aus man einen wunderbaren Ausblick hat. An einem klaren Tag kann man sich wie eine Windfahne drehen und sogar England, Schottland und Irland in verschiedenen Himmelsrichtungen sehen.

Bergsteiger auf Crib Goch, Snowdonia
Wanderer auf Crib Goch, Snowdonia
Wanderer auf Crib Goch, Snowdonia

Wales hat noch andere wilde Hochregionen zu bieten, zum Beispiel die Cambrian Mountains, die Gebirgskette, die Mittelwales überzieht. Der Legende nach ist der höchste Punkt, Plynlimon, ein schlafender Riese. Das scheint nicht einmal so abwegig, wenn man auf dem schulterförmigen Gipfel etwa 752 m über einem weiten Moorgebiet steht, das viele Wanderer und Bikepacker mit zweirädriger Campingmontur anzieht.

Brecon Beacons Reservoir
Beacons Reservoir, Taf Fawr Valley, Powys

Der Brecon Beacons Nationalpark in Südwales ist sowohl für konditionsstarke Wanderer als auch für Gelegenheitsspaziergänger ein Traum. Man kann aus vielen gemütlichen B&Bs in lebhaften Marktstädtchen wie Abergavenny, Crickhowell und Brecon sein Basislager wählen. Andere Gebirgszüge, wie zum Beispiel die Preseli Hills in Pembrokeshire oder Black Mountain in Carmarthenshire, die beide in Südwales liegen, eignen sich perfekt für die, die weniger besuchte Gegenden bevorzugen und die ihre Gipfelsammlung lieber mit ein paar unbekannteren Bergen bereichern möchten.

zwei Mountainbiker mit Helmen auf ihren Bikes im Bike-Park-Wales
BikePark Wales, in der Nähe von Merthyr Tydfil, Südwales

Ungefähr 15% der Fläche von Wales ist bewaldet. Unsere Wälder werden unter den Mountainbikern immer beliebter, da sie dort einige der besten Trails der Welt fahren können. Die Enthusiasten unter ihnen führen eine endlose Debatte, welcher von ihnen nun der aufregendste ist, ob das nun Coed-y-Brenin bei Dolgellau oder Nant-yr-Arian über Aberystwyth ist. Und für diejenigen, die einfach nur den Nervenkitzel der schnellen Abfahrt wollen ohne die mühevollen Aufstiege nach oben, können im BikePark Wales bei Merthyr Tydfil in Südwales und Antur Stiniog in Snowdonia in Nordwales den Liftservice für Bikes und Fahrer nutzen.

Wer mit der Arthursage vertraut ist, wird wohl wissen, dass Wales ein Land mit vielen Seen ist. Manche sind natürlichen Ursprungs, andere sind künstlich angelegt und viele davon sind wunderschön gelegen. Vyrnwy inmitten eines Naturschutzgebietes ist eine echte Perle, nicht nur wegen seinem Damm aus Naturstein und dem Turm, der an Disneyschlösser erinnert – beides Beispiele viktorianischer Ingenieurskunst.

Blick auf Lake Vyrnwy
Turm, Lake Vyrnwy
Lake Vyrnwy, Powys

Vyrnwy ist ein beliebtes Ausflugsziel sowohl für Jollensegler als auch für Wanderer, die auf dem Glyndŵr’s Way, einem der anstrengendsten Langstreckenwanderwege, einen Zwischenstopp einlegen wollen. Der größte natürliche See in Südwales, Llangorse in den Brecon Beacons, steht Vyrnwy optisch in nichts nach und ist auch für Abenteuersportarten zu Wasser und zu Land bekannt.

Das ganze Wasser muss auch irgendwie zum Meer gelangen. Flüsse wie der Dee und Tryweryn in Nordwales können mit Stromschnellen aufwarten, die die Fähigkeiten der erfahrendsten Kajak- und Schlauchbootfahrer auf die Probe stellen. Und wenn die Herausforderung immer noch nicht groß genug ist, kann man sich auf dem Kurs von Cardiff International White Water versuchen, der mit vielen Drehungen und Wendungen und großen Gefällen olympischen Schwierigkeitsgrad aufweist.

Kajakfahrer Ramsey Island
Gruppe von Menschen auf Floß in Cardiff International White Water
Kajak fahren um Ramsey Island herum und Rafting auf dem Kurs des Cardiff International White Water

Die ruhigen Gewässer der unteren Wye und Usk eignen sich bestens für weniger schweißtreibende Paddeltouren. Man kann sogar eine der neuesten Outdoor Sportarten in Wales ausprobieren, das Packrafting. Es setzt sich aus Wandern und Rafting zusammen, wobei man Hügel, Seen und Flüsse während eines Ausflugs erkunden kann, indem man das Schlauchboot mit sich trägt.

Am äußeren Rand von Wales kann man eine beeindruckende Küstenlandschaft bewundern, die komplett vom 1400 km langen Welsh Coastal Path erschlossen wird. Zu seinen Höhepunkten gehören die Glamorgan Heritage Coast, wo man in den gestreiften Klippen die Gesteinsschichten von Millionen Jahren Erdgeschichte unterscheiden kann, dann die wilden Buchten im Norden von Pembrokeshire und abgelegene Abschnitte wie zum Beispiel Point Lynas auf Anglesey, einer der besten Plätze um Delphine und Tümmler zu beobachten.

Ein Radfahrer, Montgomery Kanal in der Nähe von Welshpool, Glyndwr Weg
Wegweiser, Clywedog Reservoir, Glyndwrs Weg zu Fuß
Montgomery Canal in der Nähe von Welshpool und Clywedog-Stausee, Glyndŵr's Way

Coasteering ist ein Geschenk Wales’ an die Welt der Abenteuersportarten, seit es vor ca. 30 Jahren in der Nähe von St David’s in Südwestwales erfunden wurde. Einer seiner Pioniere, Andy Middleton von TYF Adventure, beschreibt es als „eine einzigartige und berauschende Kombination von Klettern, Springen und Schwimmen entlang der Küste“.

Ein Großteil der Küste eignet sich perfekt zum Surfen, die man laut Chris Griffiths, ehemaliger Europameister auf dem Longboard aus Mumbles, sich mit „einer buntgewürfelten Mischung von Persönlichkeiten aus allen Gesellschaftsschichten“ teilt. Man kann sogar im Landesinneren Surfen gehen, wenn man Surf Snowdonia besucht, wo in einer künstlich angelegten Lagune alle vom Anfänger bis zum Experten die perfekte Welle reiten können.

Surfer mit Sonne, Surf Snowdonia
Surf Snowdonia, Nord Wales

Wunderschöne, abgelegene Inseln wie Skomer, Skokholm und Ramsey im Süden und Bardsey im Norden (alle Namen gehen auf die Wikinger zurück, die vor vielen Jahrhunderten die Küste besuchten) können alle mit Bootstouren erkundet werden. Neben Ihren Mitpassagieren werden Sie möglicherweise auch die Bekanntschaft von Robben, Delphinen, Tümmlern und Walen im Wasser, und Lummen, Basstölpeln und Papageientauchern in der Luft machen.

Vom Gipfel Snowdons bis zu den Wellen des Atlantiks, die an der Küste von Gower brechen, können Sie in Wales Ihr eigenes Abenteuer suchen.

Das Boot des Menschen am Meer Delphin Schmierblutungen aus Ramsey Island, Pembrokeshire, Südwest-Wales
Bootsfahrt zu Ramsey Island um Delphine zu beobachten

Passen Sie auf sich auf!

Abenteuer im Freien zu erleben macht richtig Spaß, doch informieren Sie sich bitte über die Risiken und stellen Sie sicher, dass Sie gut vorbereitet sind.

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